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Geschichte
Die 40. Symphonie in g-Moll KV 550 ist wohl die populärste von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Partitur aus der Hand des Komponisten befindet sich heute im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde und sie weist eine ganz besondere Geschichte auf.

Mozarts Symphonie Nr. 40

Radierung von Wolfgang Amadeus Mozart
©Archiv Gesellschaft der Musikfreunde Wien

Innerhalb von wenigen Wochen komponierte Mozart im Sommer 1788 seine drei letzten Symphonien KV 543, 550 und 551. Anhand der datierten Einträge in seinem Werkverzeichnis ist davon auszugehen, dass Mozart wohl nur ein Monat für die Komposition der g-Moll-Symphonie benötigt hat. Auch wenn es bereits Skizzen oder andere Vorarbeiten gegeben haben könnte, ist dies eine beeindruckende Leistung. Die schnelle Komposition ist auch insofern bemerkenswert, als es keinen Grund für die Eile gab, es lässt sich kein Auftrag nachweisen.

Unklar ist auch, wann die Uraufführung stattgefunden hat, vermutlich bei einem Privatkonzert des Musikliebhabers und Bibliothekars Gottfried van Swieten im Beisein des Komponisten. Belegt ist jedenfalls die Aufführung bei zwei Akademien – so hießen damals die öffentlichen Konzerte – der Tonkünstler-Societät im April 1791. Die Tonkünstler-Societät war eine Art Pensionsverein, der Geld für Witwen und Waisen von Musikern aufbringen sollte. Die Leitung der beiden Konzerte hatte übrigens kein geringerer inne als der später mit der Gesellschaft der Musikfreunde eng verbundene Hofkapellmeister Antonio Salieri.

Noten von Wolfgang Amadeus Mozart
©Archiv Gesellschaft der Musikfreunde Wien

Die Partitur der Symphonie befand sich in Mozarts Nachlass, den seine Witwe verwaltete. 1799 verkaufte sie die Symphonie mit einem großen Konvolut von Autographen an Johann Anton André, der in Offenbach/Rhein als Verleger tätig war. André versuchte, die Autographen 1841 zu verkaufen, was allerdings nicht gelang.

Szenenwechsel. 1864 spielen Johannes Brahms und Clara Schumann gemeinsam Brahms‘ Klavierquintett op. 34 in einer Fassung für zwei Klaviere bei Prinzessin Anna von Hessen. Brahms widmete der Prinzessin auch die Bearbeitung. – Anna von Hessen wollte sich bei Brahms mit einem Gegengeschenk bedanken. Clara Schumann, die von Brahms‘ Interesse und Sammelleidenschaft wusste, soll sich an die zum Verkauf stehenden Mozartautographen erinnert und der Prinzessin dazu geraten haben. Anna von Hessen erwarb tatsächlich die Symphonie und machte sie Johannes Brahms zum Geschenk. Dieser vermachte das Autograph der Gesellschaft.

Portrait von Johannes Brahms
©Archiv Gesellschaft der Musikfreunde Wien

Brahms war ein leidenschaftlicher Sammler. Seine Notenbibliothek umfasst hunderte Bände, darunter etwa eine Gesamtausgabe von den Werken Johann Sebastian Bachs, aber auch seltene Handschriften von Klaviersonaten Domenico Scarlattis und eine Reihe einzigartiger Musikautographe. Dass Brahms die Noten nicht nur besitzen wollte, sondern sie auch eingehend studiert hat, zeigt sich in Mozarts Autograph. In der an sich sehr sauber ausgeführten Partitur findet sich ein kleiner Schreibfehler Mozarts, eine Note wurde falsch notiert. Brahms hat diesen mit Bleistift angestrichen.

Ausschnitt einer Landkarte von Wien, in der der Wiener Musikverein markiert ist.
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